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Seit den 1990er Jahren bestehen Autoscheinwerfer nicht mehr aus Glas, sondern aus Polykarbonat. Dieses Material hat – neben verschiedenen Vorteilen wie Leichtigkeit und Bruchsicherheit – den Nachteil nicht UV-Stabil zu sein. Das bedeutet, mit der Zeit zersetzen die UV-Strahlen das Material. Daher wird eine Schutzbeschichtung aufgebracht, welche die UV-Strahlen in IR-Strahlen (Wärme) umwandelt.

Die beschichtete Oberfläche kann im Laufe der Jahre durch Sand, Splittereinschlag, Hagel und Streusalz kleine Verletzungen erleiden. In diesen Mikrokratern sammelt sich Schmutz aus z.B. Gummiabrieb, Ruß, Öl, Abgasen, Pollen, Insekten und Salz. Dieser Schmutzbelag hat negative Folgen für die Sicherheit im Dunkeln, denn derart in Mitleidenschaft gezogene Scheinwerfer verlieren einerseits an Leuchtkraft und können andererseits andere Verkehrsteilnehmer durch veränderte Lichtstreuung blenden.

Die auf dem Markt verbreitete Methode zur Scheinwerferaufbereitung, die sogenannte Poliermethode, ist die Entfernung der gesamten Schutzschicht mit Hilfe von verschiedenen Schleifmitteln und anschließender Politur, um wieder eine glatte Oberfläche zu erreichen.

Abschließend werden verschiedene Mittel aufgebracht, um den Schutz wieder herzustellen, deren Wirkung jedoch äußerst begrenzt ist. Hinzu kommt, dass nur mit viel Arbeit und Übung ein akzeptables Ergebnis erzielt werden kann. Laien werden das nur in seltenen Fällen auf Anhieb schaffen. Es empfiehlt sich daher, wenn man sich für diese Art der Restauration entscheidet, einen Profi damit zu beauftragen. Viele Autolackierwerkstätten bieten solch einen Service an, verlangen jedoch bis zu 150,00 Euro pro Scheinwerfer.

Tatsache ist, dass auch nach vielen Jahren die Summe aller Mikrokrater, bei denen die oben genannte Schutzschicht abgesplittert ist, nur 0,1 – 0,2% der gesamten Scheinwerferoberfläche ausmacht. Das bedeutet, dass die Verringerung des Schutzes vernachlässigbar ist. Beim Abschleifen wird also eine nahezu vollständig funktionstüchtige Schutzschicht entfernt und am Ende des Prozesses durch eine kaum wirksame neue Schicht ersetzt. Und das nur, weil bis dato keine andere Methode existiert, um den Schmutz vollständig zu entfernen.

Ich als Chemiker habe mich gewundert, dass bis heute keine einfachere, effektivere und von jedermann durchführbare Aufarbeitung der Scheinwerfer entwickelt worden ist. Also habe ich mich ans Werk gemacht und als Ergebnis habe ich, einen Reiniger entwickelt, der den Schmutz effektiv entfernt und dabei die Schutzschicht nicht angreift.

Anschließend werden die Mikrokrater mit einem Versiegler auf der Basis von Alkydharz gefüllt. Dadurch wird vermieden, dass sich neuer Schmutz festsetzt. Alkydharzlacke sind sehr stabil und strapazierfähig. Das erkennt man daran, dass Yacht- und Bootslacke daraus hergestellt werden, die permanent starken Umwelteinflüssen und Belastungen ausgesetzt sind.